Im Jahr 2023 haben wir, die klimaklitsche GmbH, 1156,95 kg CO₂-Äquivalente (CO₂e) emittiert. Die größte Emissionstreiberin war die Gasheizung in unserem Wohnhaus, in dem wir im Home-Office arbeiten.

Besonders schlägt die Grundversorgung unseres Büros zu Buche, allerdings haben wir in unserem Gründungsjahr 2023 auch relativ viel Computer-Equipment eingekauft. Die Mitarbeitenden-Mobilität ist auch ziemlich hoch, wenn man bedenkt, dass wir kein Auto besitzen und fast ausschließlich den Öffentlichen Verkehr nutzen.

Open Data

Die klimaklitsche GmbH und Crowd Impact stehen für Transparenz und Engagement gegen die Klimakrise. Dazu gehört auch, die erarbeiteten Ressourcen zu teilen, damit sie anderen zugutekommen.

Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, nicht nur die Ergebnisse unserer Klimabilanz, sondern auch die Rohdaten, die zu ihrer Berechnung dienen, mitzuveröffentlichen.

Wir hoffen, dass diese Daten einen Einblick in unseren Betrieb geben, aber auch anderen Betrieben, Transformationsmanager*innen und Nachhaltigkeitsberater*innen dabei helfen, eigene Klimabilanzen zu erstellen. Als Vorlage ist die Bilanz vor allem für diejenigen Betriebe geeignet, die wie wir überwiegend Bürotätigkeiten ausüben.

Die Rohdaten und alle Berechnungen, verwendete Emissionsfaktoren und Erläuterungen finden sich in diesem Google Sheet:

klimaklitsche Klimabilanz 2023
Inhaltsverzeichnis Klimabilanz der klimaklitsche GmbH (Crowd Impact) Bilanzjahr,2023 Veröffentlichungsdatum,13. Februar 2024 Autor*in,Julian Vogels (he / him), Co-Geschäftsführer klimaklitsche GmbH Kontakt,<a href=“https://www.klimaklitsche.de/”>https://www.klimaklitsche.de</a> Sheet,Beschreibun…

Methodik

Unsere Klimabilanz ist von Julian Vogels, einem der Gründer*innen der klimaklitsche GmbH, nach den Grundsätzen des Greenhouse Gas Protocols (GHG) erstellt worden. Zunächst wurden in einer Wesentlichkeitsanalyse die größten Emissionsquellen geschätzt. Dann wurden adäquate Messmethoden für diese Emissionsquellen etabliert und die Datenerfassung begonnen.
Die Datenqualität war grundsätzlich gut, jedoch musste an einigen Stellen auch grob geschätzt werden, da im Gründungsjahr viele Prozesse noch etabliert wurden und dadurch manches nicht seit Gründungsdatum dokumentiert wurde.

Da die Firma Anfang Januar 2023 gegründet wurde, haben wir einfach das gesamte Jahr als Referenzrahmen betrachtet.

Eine Aufteilung unserer Emissionen in GHG Scopes und GHG Scope 3 Kategorien. Es ist auffällig zu sehen, dass der Großteil der Emissionen in unserer direkten Kontrolle liegt (Scope 1) oder direkt von uns eingekauft wurde (Scope 2).
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Weitere Informationen zu Grundsätzen und Scopes des Greenhouse Gas Protocol findest du in den GHG-Dokumenten Corporate Accounting and Reporting Standard, Corporate Value Chain (Scope 3) Standard, Scope 3 Calculation Guidance, und Scope 2 Guidance.

Maßnahmen zur Reduktion

Leider sind die großen Scope 1 & 2 Emissionsquellen der Grundversorgung durch uns nicht einfach zu reduzieren. Wir arbeiten unter anderem in einer Mietwohnung in Berlin Prenzlauer Berg, die der IBEAG AG gehört und von der Hausverwaltung Koch & Kollegen verwaltet wird. Uns sind keine Pläne für den Austausch der Gasheizung des Mehrfamilienhauses mit ca. 8 Parteien bekannt, und es ist unwahrscheinlich, dass die klimaklitsche GmbH die Wohnungseigentümer zur Installation einer nachhaltigeren Heizung bewegen kann. Wir werden uns daher ansehen, wie wir unseren Verbrauch noch effizienter gestalten können.
Die Scope 2 Emissionen beziehen sich auf den Energieverbrauch von eingekaufter Elektrizität. Hier beziehen wir bereits 100 % Ökostrom von Naturstrom. Zur Berechnung nutzen wir gemäß GHG jedoch die Emisisonsfaktoren des deutschen Strommixes.

Ca. 500 kg COe werden durch Emissionsquellen der GHG Scope 3 verursacht. Im Folgenden sind die relevantesten Emissionsquellen aufgelistet, sowie bereits umgesetzte und geplante Maßnahmen aufgeführt.

Beschaffung

Im Gründungsjahr fielen besonders viele Emissionen in der Beschaffung von Gütern an. Dies liegt daran, dass wir uns Büroausstattung und Computer-Equipment gekauft haben. Da wir diese Anschaffungen teilweise mit Fördergeldern der IBB getätigt haben, konnten wir nur Neuware und keine Gebrauchtware einkaufen. Das liegt an den Förderrichtlinien der IBB, die besagt, dass Gegenstände niemald doppelt gefördert werden dürfen. Da dies bei einem bereits einmal genutzten Gegenstand nicht zweifelsfrei belegt werden kann, erkennt die IBB solche Einkäufe nicht als förderwürdig an. Dies ist ein Missstand in den Förderrichtlinien, auf den wir in Zukunft hinweisen werden.
Ansonsten haben wir nur das gekauft, was wir auch tatsächlich nutzen ("Refuse"-Grundsatz). Auf Printmaterialien zur Werbung haben wir bis auf drei A3 Plakate egänzlich verzichtet.

Transportlogistik

Es fielen Emissionen in Höhe von 1,1 % der Gesamtemissionen an, sodass dieser Posten weniger relevant ist. Jedoch gibt es hier Verbesserungsbedarf, da wir bei Online-Einkäufen bisher nicht besonders auf grünen Versand geachtet haben. Wir werden dieses Thema 2024 bearbeiten.

Geschäftsreisen

Unsere Reiserichtlinie untersagt das Fliegen mit Flugzeugen. Wir haben alle geschäftlichen Reisen mit dem Öffentlichen Verkehr zurückgelegt. Es gab insgesamt nur wenige Geschäftsreisen, und wir erwägen jedes Mal, ob nicht auch eine Videokonferenz ausreichen würde.

Digitale Emissionen

Hier fielen vor allem im Bereich Online-Marketing und im Videostreaming für Videokonferenzen Emissionen an. Da die Hauptkomponente der Elektrizitätsverbrauch ist, und die Alternativen wie Printmarketing oder Geschäftsreisen höhere Emissionen mit sich bringen, sehen wir hier kaum Verbesserungschancen. Allerdings werden wir 2024 erwägen, einen Videokonferenzdienst zu wählen, der glaubhaft versichern kann, dass die Rechenzentren grün gehostet sind.

Produktnutzung

In der Produktnutzung der Crowd Impact App fallen Emissionen durch Energieverbrauch in Rechenzentren und bei Endverbrauchenden auf Endgeräten an. Unsere Server sind bereits in Rechenzentren gehostet, die mit Ökostrom betrieben werden (Hetzner). Den Strommix bei den Endverbrauchenden können wir nicht beeinflussen.

Abfall

Es fällt Abfall in einem haushaltsüblichen Rahmen an. Wir achten beim Einkauf auf geringen Verpackungsmüll, kaufen Qualität vor Quantität und reparieren gegebenenfalls (Empfehlung: Repair Circle, unsere Büronachbar*innen im Impact Hub).

Kompensation der unvermeidlichen Restemissionen

Das Umweltbundesamt gibt die gesellschaftlichen Kosten einer Tonne COe mit mindestens 237 € an. Wir sind uns bewusst, dass aktuelle Kompensationsmaßnahmen oft nicht die gesamte Auswirkung der emittierten Treibhausgase kompensieren. Es ist uns außerdem bewusst, dass Emissionen gemäß dem 5 Rs Grundsatz "Refuse, Reduce, Reuse, Repurpose, Recycle" so weit wie möglich verringert werden soll, bevor Treibhausgase kompensiert werden sollten. Wir denken, dass wir auf einem guten Weg sind und schon im Gründungsjahr viel getan haben, um die Emissionen gering zu halten.

Die unvermeidbaren Restemissionen haben wir durch den vom Umweltbundesamt im Ratgeber Freiwillige Kompensation durch Klimaschutzprojekte empfohlenen Gold Standard mit VERs in Höhe von 2 Tonnen COe kompensiert.

Verifizierung über diesen Link möglich

Einladung zur Mithilfe

Wir erheben keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit unserer Klimabilanz. Sie hat als Erstbilanz sicherlich stellenweise noch Ecken und Kanten. Deshalb laden wir euch dazu ein, uns Feedback zu geben, wie wir die Datenerfassung und Methodik der Bilanz in Zukunft verbessern können. Auch Maßnahmenempfehlungen sind sehr willkommen. Ihr könnt uns über Kontakt erreichen.

Ansonsten freuen wir uns, wenn wir euch durch diese transparente Darstellung und der Bereitstellung der Vorlage dazu inspirieren konnten, eure eigenen Geschäftsprozesse einmal unter die Lupe zu nehmen.